Irgendwann gibt es kein zurück – da schickt einem der Himmel einen Startplatz (danke twobeers!), es gilt einen persönlichen Rekord aufzustellen und sich an weitaus berufeneren Rennsportlern zu messen.
Für mich eine „legendäre“ Erfahrung im letzten Jahr, Dauerregen plus Gegenwind (ersterer nur 150km), dann die Prignitz in voller Schönheit samt Straßenhindernissen ließen alle Klassiker der Ardennen doch als Vergnügungsrunden erscheinen.
Aber in diesem Jahr wars wieder nix (s. hier, einige Tage früher), also nix heroica, und die Hindernisse schienen unüberwindbar wie eine Gewitterfront im Spätsommer.
Ich lebe ja am (südlichen) Rande des Westerwalds, eine ländliche Gegend, zu deren Beachtung ich hier aus voller Überzeugung, ohne Unterstützung von lokaler Presse, Fremdenverkehrsamt oder eines Schützenvereins kleine Beiträge verfasse.
Das hat natürlich Nachteile, wenn man eben schnell nach Hamburg will denn: wie Hin und wie zurück.? Keine Ferien, kein langes Wochenende, null Logistik und ein Fahrrad obendrein. Also ein Abenteuer in sich – sehr gut.
Nicht weit vom Ort, an dem ich schreibe zieht eine der ersten ICE Trassen vorbei. Aus xxxxx Gründen gewährte man dort zwei kleinen Städten zwischen Köln und Frankfurt (100km!) eigene ICE- Bahnhöfe – wahrscheinlich, um ihnen den lange vermißten Anschluß an die Welt zu verschaffen. Nun, die Pendler danken es der Bahn, die Parkplätze vor den Bahnhöfen sind gefüllt und nehmen die Fläche eines mittleren Dorfes ein. Ob man nun in Frankfurt oder Köln eine Anstellung findet: dem „Wäller“ ist es gleich.
Nur ein Radfahrer (ich beispielsweise) hat nun leider gar nichts von der Zukunft der Deutschen Bahn, denn im großen Wurf ICE kam das Zweirad als Verkehrsmittel (ca 1990) nicht vor. Es wird einfach nicht transportiert – ähnlich der Ziege des schwäbischen Bauern aus dem Volkslied.
Da heißt es aus dem mittelgebirgigen Hinterland strategisch planen! Für die Virtuosen des alten DB-Kursbuchs sicher ein Kinderspiel, aber ich habe einen halben Tag gebraucht um herauszufinden, daß es von Koblenz nach Hamburg weiter ist, als von Gießen aus! Der verführerische Gedanke, einen dieser flinken Riesenbusse zu nutzen kam auch, aber es blieb ein Glasperlenspiel. 8 oder 9h Reisezeit bis HH, das ist nunmal nicht sehr schnell. 1 zu Null für die alte Bahn.
Hinzu also, wenn niemand streikt, mit dem Carlton-Raleigh nach Hamburg via Limburg und Gießen. Zurück jedoch. -? .. ah! da hatte ich zum Glück noch ein Bild vom anonymen Bianchi im Gedächtnis …
Die Fernbus gmbh war es also. Wollen wir mal bis Kassel versuchen, der Fahrradplatz nach Gießen war schon vergeben . – also 12h am ZOB Berlin, ggü. Superduper Congresszentrum. . . .
Dann mal kurz zusammengefaßt:
10.10: Abfahrt 13h50 Limburg, Ankunft 21h40 Hamburg, Ankunft Pension ca. 22h40 11.10 :5h15 Wecker, 6hoo Frühstück,Start, Ankunft 18h30 Pizza o.ä. in Berlin, xxxx.(dankesrede halten undso). 12.10: Rückfahrt 12h05 Berlin, 18h30 Kassel, 20h15 Gießen, 21h50 Limburg, 22h30 Daheim, 1 Tee, Bett, 13.10:6h30 Wecker.
Das wird doch ein richtiges Randonneurwochenende. Mit reichlich Kilometern auf zwei und auch mehr Stahlrädern. Gute Anreise nach HH wünsche ich Dir. Mein Start ist um 7.02 Uhr. Vielleicht sehen wir uns in B beim Suppe löffeln und Weizenbier trinken.
Dietmar
To whom it may concern: mein name sei Braumeister. Vielleicht kreuzen wir uns am Anfang, so wie im letzten Jahr (bis zur ersten Brücke gemeinsam)!
Tip zum Fahrradtransport: Im ICE das Fahrrad nen bissel zerlegt und in Plastiksäcken oder Bettbezügen verstaut, zusammengezurrt und ne passende Legende überlegt (Kunstprojekt oä.). Das funktionierte B-FFM (und vice versa) immer problemlos. Im Fernbus klappte das auch und das Radl fand ein Plätzchen im Bauch des grünen Ungeheuers.
Viel Spaß und Erfolg bei Deiner Tour.
danke für die guten Wünsche –
ein Fahrrad mit Schutzblechen zerlegen ist nicht so ganz meine Sache – unter anderem, wenn ich daran denke, wieviele Laufräder ich geprüft habe. Wenn es einmal paßt, Bremsen- und Schaltungsmäßig, dann lasse ich gern alles unberührt. Im Übrigen ändert das nichts daran, daß das ICE Verhalten der Bahn eine Unverschämtheit darstellt. Vielleicht sollte sich das unternehmen auf seinen ursprünglichen öffentlich-rechtlichen Auftrag (nennen wir es Kernkompetenz ) besinnen, flächendeckend die Gesamtheit der Bürger zu befördern, statt imaginären Billigfliegern Konkurrenz zu machen.