Auf einen Espresso zum Kreml

dietkirchen

Der heilige Lubentius soll ein Findelkind gewesen wein, dessen sich der bekannte Sankt Martin annahm, als er im 4 Jhdt. n.Chr.  Bischof von Tours/Loire war. Lubentius wurde später in Trier ausgebildet, einem römisch-christlichen Brückenkopf, und soll  entlang der Lahn (Bild) missioniert haben. Seine Reliquien kamen nach seinem Tod  nach Dietkirchen (Bild) woselbst an prominenter Stelle über derLahn diese Kirche entstand. Genaue Daten sind nicht sicher, auch nicht belegbar, denn der Karolingische Kalender ging schonmal einen Monat vor oder nach . . . .

nochmal ein Hoch und frischer Nordost, dazu die erste Dauersonne seit Wochen. Der Februar geht zuende und in die Verlängerung. Der Schalttag, eine babylonisch-ägyptische Erfindung, ist der Königin Berenike gewidmet (SWR2).  Nur zu erwähnen, damit Debatten über den Nahen Osten in eine historische Perspektive gesetzt werden können.  „We invented law“ verkündete damals der irakische Minister . . .  und nicht nur das.

Schalttag?: Umsteigen auf ein Sommerrad.

capel mercks

Mein Eddy Merckx hat endlich den schönsten Sattel, den ich mir dafür vorstellen kann, einen Regal Ghirardi. Ein kleiner Magnet offenbart zur freudigen Überraschung: die Sattelschienen sind nicht aus Stahl! Doppelt stolz kreuze ich mit der Maschine im Wind und mache mich lang.

b limburger beckenDie Straßen sind tockengeblasen, das alte Salz nur noch ein Hauch, der sich grauweiß auf den Laufflächen ablagert und dann wieder verschwindet. Aus den Büschen rufen Vögel. Die biologische Uhr tickt  und Finken proben ansatzweise die Balz.

nauheim approach

Vom Landboten: Holz wird gemacht, es ist Fällzeit ; – frisch gesägte und sauber gestapelte Beute,  bis zum nächsten Winter wird sie schön trocken sein. Hinter den beladenen Anhängern:Staubwolken über den Feldwegen, die das grelle Licht brechen. Die Burg Dehrn wartet auf bessere Tage.

dehrn 2

Ins Lahntal hinunter, aus dem Lahntal hinaus, die Felder werden jetzt immer weiter sind frisch gepflügt und duften. (Kornkammer!) aber nirgendwo Deckung gegen den häßlichen Wind. Über den Mensfelder Kopf, dessen Abfahrt ich noch als Schotter erinnere ins Aartal: falsch: sie haben frisch geteert und damit den schönen Übergang in dieses Tal (Weiden, Koppeln, Obstwiesen) passierbar gemacht.

kreml

Zum Café in den Kreml, einem  Backsteinbau, der vielleicht einmal Rathaus vielleicht Schule war und nun  Kultur ins kleine Aartal bringt. Kino mit open air Bühne; Ausstellungscafé und Kindergarten bilden eine kleine Oase zwischen Wiesbaden und Limburg. Filme, die in den Multiplexen nicht auftauchen, laufen eben hier . Die Dörfer liegen still, Traktoren warten auf ihre Stunde . . .im Märzen.

schlüter 850 comp

unimog1

Über die Lahn, die elegante Holzbrücke von Dietkirchen, exklusiv für unmotorisiertes. Ein kurzer Halt mit Blick auf den hl.Lubentius  . . .

lubentius

Seit über 1200 jahren steht an dieser Stelle eine Kirche, das Schloß im Hintergrund heißt Dehrn oben zeigte ich es. . . von hier zurück nach Norden, halb gegen den Wind, während mir die Sonne von hinten das Vleece wärmt. Rauf in die Hügel und Wälder, die Grundlage für das olympische Fahrradjahr legen – noch ein ganz kleines Zwicken am Brustkorb, aber das wars jetzt in Sachen Prellung . Uff.

Vergangene Woche zogen noch Kraniche, ab und zu auch Gänse. Einmal hörte ich Rufe über den Wolken.

c crane merckx

 

 

 

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6 Antworten zu Auf einen Espresso zum Kreml

  1. Twobeers schreibt:

    Die Sonne kam in Berlin noch nicht für mehrere Stunden raus, das Merckx steht in der Werkstatt und wartet auf einen neuen Steuersatz wie ich auf das erste Weizen in der Sonne…

  2. crispsanders schreibt:

    Ja, es sind auch hier harte Zeiten: die Tage werden länger – aber weder wärmer, noch richtig trocken. Wegen einer umgehenden Virusgrippe ist auch an ein Weizen nicht zu denken – schon gar nicht im Freien.
    Mein exemplar hat diesen hohen Stronglight nadellager Steuersatz, neulich nochmal einen hauch leichtgängiger gedreht: sieht von außen nicht mehr neu aus, läuft aber gut! Alckschäden repariere ich mit einem weißen Edding über den ich einen Hauch „manhattan 020“ Nagellack ziehe. Die Metallick Nagellacke decken nämlich kaum . . . .
    So aus der Bastelküche geplaudert . .

    • mark793 schreibt:

      Dieser Tage einen Merckx-Rahmen im Telekom-Dekor und in RH 60 gesehen, den ich mit 399,- gar nicht mal soooo überteuert fand. Aber jetzt ist erst mal die Fertigstellung des Chesini dran, bevor ich über ein neues Projekt nachdenke.

      • crispsanders schreibt:

        Gut aufpassen: die weitaus interessantesten sind die MX Leader-Telekoms von 93 mit der Aero Gabel. Historisch!. Wenn Steuerlager dran, dann wars nicht exzessiv teuer, aber das Telekom Design dürfte nicht das seltenste sein (logisch)
        Meins reicht mir, falls es ein Tip sein sollte.

  3. mark793 schreibt:

    Gestern nachmittag doch noch in eine Schneeregenfront geraten, dabei wurden hier schon die ersten Güllelaster aus den Niederlanden gesichtet, die ja immer zu den eindeutigen Frühlingsboten gehören. Da kam mir unterwegs auch „Im Märzen der Bauer…“ in den Sinn.

  4. crispsanders schreibt:

    vorbildlich!. Die Blaumeisen haben meine Sträucher erobert. Mittwoch sehe ich Licht.

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