Während ich in meinen Pyrenäen-erinnerungen wandere, schaue ich immer wieder auf die TwitterSeite vom Transcontinental Race. Die Bilder der Teilnehmer, die nach zehn und mehr Tagen im Ziel eintrudeln sprechen für sich. Es sind Gezeichnete, Gesichter, wie ich sie nur aus Archiven von Radrennfahrern vor dem Krieg kenne
Unwillkürlich frage ich mich, ob ich als Randonneur auch „so einer“ bin – denn wenn ich schon drei oder vier Tage hintereinander im Sattel sitze, warum nicht dreizehn.
Es gibt eine persönliche Grenze. Denn irgendwo habe ich dann, wenn ich mir eine Steigerung der Strapazen ausmale das Gefühl, daß mir davon etwas abgeht , mir diese Form von Anstrengung nicht mehr zusagt – das biwakieren, die erratische Nahrungsaufnahme, der Dauerkampf mit dem eigenen Willen. Vor allem diese Form der Erschöpfung, die wie ein lock-in syndrom anmutet und deren Gesichter einen Zustand jenseits der Verausgabung. Eine Verausgabung, für die kein Preis winkt.
Jedenfalls sehen heutige Radrennfahrer in post-race Interviews schon lange, lange nicht mehr so aus, wie diese neuen Heldinnen und Helden der Landstraße.
Ich glaube wenn man die Bilder von damals so sieht, dann wird selbst dem Unwissend klar, unter welchen Umständen damals gefahren wurde. So ganz ohne Hightec, Navi und den ganzen Ernährungswissenschaftlichen kram.
Für mich wäre dieses ( wie auch alle anderen ) Rennen definitiv nichts. Zu aufwändig, zu geplant, die ganze schöne Einfachheit des Radfahrens geht da in meinen Augen verloren.
Hitech und Navis sind nun auch Bestandteil eines TCR und ohnedies wäre mir eine Durchquerung Transsylvaniens kaum vorstellbar. Aufschlußreich sind die Gesichter. Sie sagen mehr als jede Dopingkontrolle