Die Maut abgeschmettert, die Verkehrswende ausgebremst, Stuttgart 21, ein mit viel sanftem Druck aus Regierungskreisen gepushte Projekt der Deutschen Bahn ist auch unkontrollierbar. Gerade geht so gar nichts gut für den bayrisch moderierten thinktank unseres Verkehrswesens.
Einen sehr guten Beobachtungsposten für die ground zero Realität der Mobilität bieten Flixbusse. Aus diesen Reisemöglichkeiten der billigen Art schweift der Blick souverän über die rollende Wirklichkeit danieden.
Allein die Preisfrage: die Anreise mit der Kleinbahn kostet mich -auch in unterschiedlichen deutschen Fürstentümern – um das fünffache des Kilometertarifs eines Flixbus. Dabei bin ich nicht einmal Schnäppchenjäger.
Die Reisekosten liegen auch deutlich unter den Spritkosten des eigenen PKW, auch wenn dieser ein sparsamer Stinker ist. Wo ist der Haken?
Sicher nicht in den Transportmöglichkeiten. Ein ganzes Rad mit allen notwendigen Taschen findet im Bauch des Leviathan Platz. Vorsichtig lege ich es auf Hartschalenkoffer. In einer Bahn geht es oft gedrängter und wackliger zu. Hier ist es sicher zwischen den drei Achsen der 295er Gummiwalzen.
Innen herrscht Ruhe, die Klimaanlage rauscht kühl, die Passagiere haben Platz genommen und stecken diverse Endgeräte ein. Der Busfahrer stellt sich mit seinem Assistenten vor und wird die nächsten Stops ansagen. Es gibt auch Staus, aber irgendwie wirken sie weit entfernt. Man betrachtet sie als Nebensache, liest weiter oder unterhält sich mit den Nachbarn. Der Straßenkreuzer nimmt grummelnd wieder Fahrt auf und erreicht die vom Tempomaten festgelegte Reisegeschwindigkeit. An Anstiegen werdsen die Laster überholt, deren Fahrer man auf Augenhöhe begegnet.
Die Lastwagenkolonnen Richtung Berlin sind endlos, eine Armee von Frachtern ist in beide Richtungen unterwegs. Drei Spuren reichen da so gerade, eine Baustelle bedeutet Stau. In den nächsten Jahren soll das Frachtaufkommen weltweit noch zweistellig steigen. Wie soll das gehen? Wir schaffen das
Kurz vor Ende der Reise nehmen fast alle Passagiere simultan ihre Geräte auf und geben ihr Eintreffen bekannt. Der Funkturm kommt in Sicht, der Busbahnhof eine Baustelle.
Das unversehrte Merckx steht unter dem Funkturm, bereit für die große Fahrt.
Du hast das Begrüßungsbier vergessen! Oder kommt noch mehr? 😉
Nicht drängeln – Dein Auftritt kommt noch!