Die Blitzkuriere sind schon seit einem Tag dort, nun kommen Stück für Stück, Ort für Ort die Nachrichten der regulären Truppen über den Tracker.
Für alle, die sich seit mindestens zwei Jahren auf das große Ereignis vorbereitet haben, ist es nun vollbracht. Was den Einen eine Pflicht(plus gutem Ergebnis) ist, wird für andere zur Kür, zur Reise ins Unbekannte, unter die 90 Stundenmauer hindurch. Manche nehmen die Zeitgrenze sehr wörtlich. Aber dazu später, mein lieber Roy.
In der Kurvendiskussion gibt sich auf der Rückreise ein fast schon chaotisches Diagramm. Wenn die Kurve steil abwärts geht ist das immer Zeichen für einen Stop am Ausgangspunkt oder eben dazwischen. Das Schlafbedürfnis nimmt zu und wechselt je nach Strategie. Bei Jan Heine, der mittleren blauen Linie c091, sehen wir noch die höchste Gleichmäßigkeit, mit einer zum Ende hin abfallenden Geschwindigkeit . Relativ konstantes Tempo, kurze Ruhepausen, hohes Grundtempo ist meine Erklärung.
Nun die kandidaten mit dem 84h Limit. Die Goderian U 060 Strategie ist nicht bekannt. Nach recht flottem Start mit 20plus Mitteln bis Brest, ist die Geschwindigkeit um die 17kmH bis Tinteniac2 geblieben. Dort ganz offensichtlich Erholungspause und dann wieder an das 20kmH niveau zwischen km 900 und 1100. Möglicherweise Pause in Dreux, kurz vor dem Ziel, danach Austrudeln.
Bei fast allen übrigen teilnehmern geht die Geschwindigkeit auf diesen letzten 50km zwischen Dreux und Rambouillet deutlich aufwärts. ob aus Zeitnot, oder weil noch Reserven übrig sind. Der Stalldrang.
Bei X146 würde ich von Reserven ausgehen: die gesamte Route war mit festen Übernachtungen eingeplant, kein Biwakieren am Straßenrand, wie es immer weider in bildberichten über PBP zu sehen ist. Das zahlt sich aus, wie man sieht. Trotz eines Vorderradwechsels geht der Plan mit etwas über 75 Stunden auf.
Nachdem die gelbe Linie von Randonneurdidier seit Carhaix 2 nicht mehr fortgeschrieben wird, ist j316 – eine Felbezeichnung für Roy, der in Wahrheit J317 heißt, mit gemächlichem aber stetem Tempo im Plan. Hinter Tinteniac geht es auf fulminante 17,5 kmH Duchschnitt – vielleicht weil das Zeitlimit für die einzelkontrolle erreicht werden muß, vielleicht weil er deas Hinterrad von X146 gefunden hat, vielleicht weil er Zeit gut machen muß, die er bei erster Hilfe an der Strecke verloren hat.
Umso schöner, daß er (Roy) mit 90h00min 02sec eine Punktlandung hingelegt hat. Davon wird sein Meral noch lange erzählen.