Mit Fafnir im Hochgebirge – 1 Plagiat

as92Wenn wir in Anbetracht der Tatsache, daß mit dem Frühlingsbeginn die Tage länger werden schon früh in den Wald und also an den Berg fahren um ihn zu bezwingen, nehmen wir uns im Hinblick darauf, daß Rennradfahren wieder länger möglich ist immer noch zu weite Fahrten vor, die über den Tag hinausdauern, die wir in den seltensten Fällen zur Gänze, so wie wir es geplant haben, ausfahren können, und müssen in eine Tankstelle hinein oder auch in ein Haus, das keine Tankstelle ist hinein, weil wir keine Tankstelle erreichen können . . . . .

DSCF9442Sind wir unfähig eine Tankstelle zu suchen, nach einer Tankstelle zu fragen, obwohl es gerade in der Schlucht merkwürdigerweise so viele Tankstellen gibt, daß man ohne weiteres sagen könnte, jedes zweite oder dritte Haus ist eine Tankstelle. Viele dieser Tankstellen sind mir bekannt, aber es gibt noch eine Reihe mir vollkommen  unbekannter, von denen ich bis jetzt nur gehört, die ich aber noch niemals gesehen, geschweige denn aufgesucht habe

as3Allein suche ich aus bekannten Gründen keine Tankstelle auf, aber zu zweien macht mir das Aufsuchen einer Tankstelle unter Umständen immer noch Vergnügen , und das Aufsuchen einer Tankstelle ist oft die einzige Rettung vor dem Zusammenbruch. Es gibt hier so viele Tankstellen, sage ich, weil es so finster ist. Viel Finsternis, viele Tankstellen. Zweifellos sind wir erschöpft, haben uns auch heute wieder zu viel vorgenommen, schuld an der Erschöpfung sein unser rasches ,rücksichtsloses, vor allem gegen uns selber rücksichtsloses Fahren.

as4Wir haben der Ökonomie unseres Fahrens zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.  Wir Fahren und denken, aber denken nicht, wie wir fahren. Vor allem, daß wir zu schnell fahren , während wir denken, wir denken und beobachten unser Fahren nicht. Wir fahren, denken aber nicht, wie in einer immer größeren Erschöpfung. Wir glauben, immer rascher und rascher fahren zu können und immer intensiver phantasieren und denken zu können, philosophieren zu können; ohne zu denken, daß wir nicht rasch sondern langsam zu fahren hätten, fahren wir viel zu schnell und sind dadurch bald Opfer unserer jetzt katastrophalen Erschöpfung.

as7Unser Erschöpfung, sage ich, ich durchaus eine solche katastrophale, wie wir sie fürchten. Wir haben unsere Körperkräfte überschätzt. Angehalten sage ich zu Fafnir: obwohl es in der Schlucht so viele Tankstellen gibt, sind wir im Augenblick weit von der nächsten Tankstelle entfernt, ich glaube nicht, daß wir die Kraft haben zur nächsten Tankstelle zu kommen. Die Natur irritiert uns. Wir waren Stunden in ihr glücklich gewesen, jetzt bedrückt sie uns.

as5Dann ist es auf einmal, als hielte man das Gedröhn des Wassers, hielte die Luft nicht mehr aus, das Gestein, sage ich. Man meint, die Vögel wie Gestein zu Boden fallen zu hören. Gleichgültig in was für ein Haus, ins nächste Haus hinein, sage ich. Alle Häuser sind leer. Der Corona Virus hat sie geleert, die Menschen sind geflohen vor dem Virus, haben sich in die Hütten dort oben zurückgezogen vor dem Virus, sind zum Vieh und zu den Schafen zurück, die sie geborgen halten.  Nicht alle, sagte Fafnir. Die ausgestorbenen Tankstellen verfallen , niemand in der Schlucht interessiert sich dafür. Einmal, vor Jahrzehnten, waren alle diese Häuser Tankstellen. . . . .

as11Es geht keine Eisenbahn mehr auf der Strecke. Morsche Mühlräder, sage ich. In dem ganzen Wahnsinn zurückgebliebene. Nur zweimal im Jahr fällt das Sonnenlicht auf den Boden der Schlucht.  Hier ist es am finstersten, aber nicht, weil es tatsächlich am finstersten in der Schlucht ist, weil diese Schlucht die kälteste ist. Mit dieser Bemerkung hatten wir ein zur Hälfte in den Felsen hineingebautes Mühlengebäude erreicht . . . .

as6Kurze Zeit nach meinem Klopfen wurde uns aufgemacht.

 

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Übers Land, Mehr Lesen, Spleen & Ideal abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar